Testmessungen für 5G-Antenne an Gütersloher Berufskollegs

Schnelle Datenübertragung, ganz ohne Kabel: Der Mobilfunkstandard 5G spielt in der Industrie eine zunehmend wichtige Rolle. Der richtige Umgang mit der Technologie kann somit für Fachkräfte zukünftig von hoher Bedeutung sein. Damit Auszubildende früh damit in Kontakt kommen, sollen im Projekt 5G-Lernorte OWL an je zwei Berufskollegs in den Kreisen Gütersloh und Paderborn 5G-Netze installiert werden. Am Gütersloher Campus der Berufskollegs Carl-Miele und Reinhard-Mohn wurden jetzt erste Testmessungen durchgeführt, um den optimalen Standort für die 5G-Antenne ausfindig zu machen. Koordiniert wird das Projekt durch die OstWestfalenLippe GmbH.

Mit den hohen Übertragungsraten und der Flexibilität der kabellosen Verbindung ergeben sich viele neue Möglichkeiten in Industrie und Gewerbe. So können etwa Mitarbeitende Störungen an Maschinen selbst lösen, indem ein Servicetechniker per 5G-Videoübertragung zugeschaltet wird – lange Anfahrten und Wartezeiten entfallen. „5G ist ein Zukunftsthema, weil es viele Anforderungen an die digitale Infrastruktur löst. Das ist eine Voraussetzung für die weitere Verbreitung von digitalen Technologien, die gerade in der Wirtschaft nicht mehr wegzudenken sind. Mit dem 5G-Netz am Campus können Berufsschülerinnen und -schüler zu Fachkräften im Umgang damit werden“, erläutert Projektleiterin Caroline Wilke von der OstWestfalenLippe GmbH.

Auch für Lehrer Carsten Irmer vom Carl-Miele-Berufskolleg liegen die Vorteile auf der Hand: „Mit dem Campusnetz können wir die Anwendungsfälle von 5G praxisnah in den Unterricht einbauen, statt in der Theorie bleiben zu müssen. Die Schülerinnen und Schüler können zukünftig am praktischen Beispiel kennenlernen, was 5G ausmacht und welche Anwendungsfälle die Technologie in ihrem Ausbildungsberuf haben kann – sowohl im technischen als auch im kaufmännischen Bereich.“

Die räumliche Nähe zwischen dem Carl-Miele- und dem Reinhard-Mohn-Berufskolleg bietet dabei gute Voraussetzungen, erläutert Kornelia Schuba vom Fraunhofer-Institut in Lemgo: „Idealerweise können wir mit nur einer Antenne beide Berufskollegs mit 5G abdecken. Unseren Messungen nach zu urteilen können wir zuversichtlich sein, dass das funktioniert.“ Für die Tests hat das Team rund um Schuba das mobile 5G-Campusnetz vom Fraunhofer-Institut aus Lemgo verwendet und eine Antenne in einem Fenster des Gebäudes C an der Wilhelm-Wolf-Straße platziert. Anschließend wurde die Signalstärke an verschiedenen Messpunkten in den Gebäuden der Berufskollegs geprüft und auf einer Karte digital festgehalten.

Durch die Testmessungen hat die Antenne ihren Platz gefunden – nur die Antenne selbst und die weiteren Hardwarekomponenten für das 5G-Campusnetze fehlen noch. „Durch die aktuellen Krisen sind die Lieferketten für die Technik gestört und die Wartezeiten lang“, so Kornelia Schuba. „Trotzdem hoffen wir, dass das 5G-Campusnetz bis zum Herbst eingerichtet und installiert ist.“ Im nächsten Schritt sollen neue Unterrichtseinheiten mit 5G-Bezug erprobt werden, die die Universität Paderborn parallel in enger Abstimmung mit den Berufskollegs entwickelt.

Freuen sich auf praxisnahe Anwendungsfälle für den Unterricht (v.l.): Caroline Wilke (OWL GmbH), Georges Jejjo (Kreis Gütersloh), Carsten Irmer (Carl-Miele-Berufskolleg), Timo Siekmann, Kornelia Schuba (beide Fraunhofer IOSB-INA), Nils Kroll (Wireless Consulting), Carsten Pieper (Fraunhofer IOSB-INA), Dr. Christoph Sondermann-Wölke (Carl-Miele-Berufskolleg) und Irina Schönfeld (Reinhard-Mohn-Berufskolleg). (Foto: OWL GmbH)

 

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