Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bildungsgängen nähern sich spielerisch einem ernsten Thema

Das Forumtheater für Jugendliche „Diskriminierung erkennen und Lösungen entwickeln“ – ein Antidiskriminierungsprojekt der AWO (Fachdienste für Migration und Integration) machte zum wiederholten Male Station im CMB!

Nach Berufsfachschülern der Klassen B2M und B2F und Industriemechaniker-Azubis (IM 63) befassten sich nun noch sowohl Schüler des Bildungsganges Ausbildungsvorbereitung aus der AVH 61 und der AVH 62 als auch ein Deutschkurs aus der Unterstufe des Beruflichen Gymnasium spielerisch mit dem Thema Diskriminierung – und das mit sehr viel Spaß!

Statt Mathe, Informatik oder Deutsch waren eigene Diskriminierungserfahrungen Thema des etwas anderen Unterrichtstages. So stellten sich die Schülerinnen und Schüler beispielsweise die Frage, wie es z.B. ist, als Migrant keinen Zutritt in die Disco zu bekommen.
Die Schüler erarbeiteten, was „Vielfalt“ für sie bedeutet und was sie unter „Diskriminierung“ verstehen. Dass jeder dritte Mensch in Deutschland Diskriminierung erfährt und wie vielfältig und beliebig die Anlässe dafür sind (etwa Geschlecht, Religion, sexuelle Orientierung, körperliche Behinderung…) präsentierten die Theaterpädagogen unter der Leitung von Meike Crone.

Neben dem theoretischen Input und der Sensibilisierung für das Thema stand jedoch die theaterpädagogische Methode bei diesem Projekt im Vordergrund. Spielerische Aufwärmübungen, die Entwicklung und Darstellung von modellhaften Szenen, die Diskriminierung zeigen. Und ganz wichtig! Der Auftrag an die zuschauenden Mitschüler, in das szenische Spiel einzugreifen, unterschiedliche Handlungsmöglichkeiten zu entwickeln und kreative Lösungen zum Beenden von beobachteter oder erlebter Diskriminierung zu finden. Ziel ist es schließlich, Selbstbestimmung zu fördern und Zivilcourage zu entwickeln.

Zum Abschluss erhielten alle ein Paper mit Erläuterungen zu den zentralen Begriffen – Vielfalt, Diskriminierung, Vorurteil – zum Nachlesen. Ein Auszug aus dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland (Artikel 1-5) erinnert daran, dass in unserem demokratischen Rechtsstaat die wichtigsten Grundsätze Menschenwürde, Freiheit und Gerechtigkeit sind. Ganz wichtig: „Die eigene Freiheit endet da, wo sie die Freiheit oder Menschenwürde einer anderen Person einschränkt oder gegen Gesetze verstößt. Es ist verboten, zu Hass  und Gewalt aufzurufen oder das demokratische System und seine Werte zu bekämpfen.“

Kontaktdaten, z.B. von Anlauf- Beschwerde- und Beratungsstellen für von Diskriminierung Betroffene, Beratung und Prävention bei sexueller Gewalt gegen Mädchen und Frauen sowie gegen Jungen und Hilfe beim Ausstieg aus der rechten Szene, rundeten die Infos für die Schüler ab.

Wie war’s? Die Fragen auf dem Feedback-Bogen wurden von den Schülern einstimmig positiv beantwortet. Mehrmals wurde betont, dass die Zusammenarbeit der Klasse und dass alle sich eingebracht haben, sehr gut gefallen bzw. gut getan hat. Stimmen aus der AVH62 bemerkten:

„Ich fand das Thema Diskriminierung gut, weil wir gelernt haben, respektvoll umzugehen. Und würde es gerne nochmal machen.“

„Gut war das Ja/Nein-Spiel und das ich viel über Diskriminierung gelernt habe. Das Theaterstück hat mir viel Spaß gemacht. Die Projektleiter waren freundlich, offen und locker.“

Nach einem so positiven Fazit hoffen wir auf weitere spannende Projekte mit den Theaterpädagogen der AWO.

Den Projektantrag für dieses gelungene Antidiskriminierungsprojekt für Jugendliche hatte die Schulleitung im Vorfeld mit einem Letter of Intent unterstützt. Die Anregung kam über die Schulsozialarbeit, die auch die Organisation und Begleitung der Termine vor Ort übernahm.