Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Bildungsgängen nähern sich spielerisch einem ernsten Thema

Das Forumtheater für Jugendliche „Diskriminierung erkennen und Lösungen entwickeln“ machte zum wiederholten und vorerst letzten Mal Station im CMB. Es handelt sich hierbei um ein Antidiskriminierungsprojekt der AWO, Fachdienste für Migration und Integration. Jeweils eine Klasse der Bildungsgänge Ausbildungsvorbereitung (AVH81), Berufsfachschule (B1T81) und Berufliches Gymnasium (GOE/GOM71) nahmen im laufenden Schuljahr an den von TheaterpädagogInnen angeleiteten Workshops teil.

Alex Reger, Schüler des Beruflichen Gymnasiums, Schwerpunkt Elektrotechnik, fasst seine Eindrücke und Erfahrungen wie folgt zusammen:

„Am Donnerstag den 24.01.2019 fand für die GOT 71 ein Antidiskriminierungsseminar der AWO statt. Dieses Seminar bietet Schülerinnen und Schülern ein Programm, welches aufzeigen soll, wie Diskriminierung entstehen kann.

Zu Beginn wurde die Klasse in verschiedene Gruppen unterteilt. Jede Gruppe hatte einen anderen Begriff und sollte diesen vor den anderen erklären – beispielsweise, was das Wort Diskriminierung bedeutet und wo es herkommt. Im weiteren Verlauf wurde eine Übung durchgeführt, in der man sich bei Fragen zwischen „JA“ oder „NEIN“ entscheiden muss. Es wurden persönlichere Fragen gestellt, wie beispielsweise „Seid ihr zufrieden mit euch selbst?“ oder „Wurdet ihr schon einmal ausgegrenzt oder habt selbst jemanden ausgegrenzt?“ bis hin zu Fragen, welche etwas mehr in Richtung Politik gingen, wie „Was sollte eurer Meinung nach mit kriminellen Flüchtlingen geschehen? “. Am Ende des Spiels wurde über einige Fragen diskutiert und die verschiedenen Meinungen angehört. Zum Schluss wurde die Klasse ein letztes Mal in Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe hatte den Auftrag sich eine Szene zu überlegen, in welcher ziemlich stark diskriminiert wird. Anschließend wurde noch über diese Szene diskutiert und gezeigt, wie man in einer solchen Situation reagieren sollte, um die Diskriminierung zu stoppen. Im Allgemeinen kann man zusammenfassen, dass dieses Seminar mit großer Begeisterung aufgenommen wurde und es ein sehr lehrreicher Tag für den ein oder anderen war.“

Aufwärmübung beteiligter Schüler der GOE/GOM71
im Profil: links Philipp Ulrich, mittig Alex Reger, rechts Jannik Frese)

 

Hanibal Aklilu Tewelde, Habib Ozbak und Mohamed Aoqla aus der B1T81 stellen
eine Szene, in der ein Mobbingopfer körperlich attackiert wird.

 

Diskriminierung nicht stillschweigend zu dulden, eigene Ansichten zu reflektieren und eigenständig Handlungs- und Lösungsoptionen zu entwickeln sowie Zivilcourage zu zeigen lautete die Einladung an die Jugendlichen! Ein Glossar mit Definitionen der in diesem Kontext zentralen Begriffe wie Diskriminierung, Rassismus, Vielfalt, Vorurteil und Erläuterung rechtlicher Grundlagen sowie ein Fragebogen vor und zum Ende des Workshops ergänzen die theaterpädagogische Methode und unterstützen die Nachhaltigkeit der neuen Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse bei den SchülerInnen.

Das seit März 2016 existierende Antidiskriminierungsprojekt endet nun nach drei Jahren Laufzeit. „Es ist schade, dass dieses Seminar nicht weiterhin stattfinden wird, sodass nachfolgende Klassen diese bedeutsamen Erfahrungen nicht mehr machen können“, kommentiert Alex Reger.

Aufgrund der positiven Resonanz und der großen Nachfrage nach dem Projekt ist das letzte Wort darüber aber noch nicht gesprochen. Die Schulleitung des CMB würde es ebenfalls sehr begrüßen, wenn das Angebot durch eine erneute Förderung aufrechterhalten werden könnte. Die Anregung, das Forumtheater der AWO Fachdienste für Migration und Integration auch den SchülerInnen des CMB anzubieten, kam über die Schulsozialarbeit, die zudem die Organisation und Begleitung der Termine vor Ort übernahm.

Teilnehmer des Forumtheaters der GOE/GOM71